Dienstag, 28. April 2020

Behelfsmasken

Ende März bekam ich aus der Verwandtschaft eine Anfrage, ob ich nicht ein paar Masken nähen könnte, damit die Mutter oben im Haus versorgt werden kann. Daraufhin habe ich gleich abends mit ein paar Probemasken losgelegt. Dummerweise ist mir ziemlich schnell das Gummiband ausgegangen. In den noch geöffneten Läden gab es auch keinen Nachschub mehr zu kaufen.


In die Masken kann man in den oberen Schrägbandstreifen einen Draht (z.B. Blumendraht) hineinstecken. Das Stoffmuster fand ich irgendwie klasse, erinnerte mich stark an das Aussehen von Viren.


Auf dem nächsten Bild kann man die Einstecköffnung für den Draht besser erkennen.


Damit man Vorder- und Rückseite der Masken nicht verwechselt, habe ich den oberen Streifen auf der Innenseite mit einer falschen Garnfarbe festgenäht.


Bei Masken, die auf der Vorder- wie auf der Rückseite das gleiche Muster haben, ist das besonders wichtig, damit man sie aus Versehen nicht verkehrt herum aufsetzt.


Bei den oberen drei Masken sieht man an der falschen Garnfarbe sofort, wo oben und hinten ist. Von vorne sehen die Masken so aus:

 
Da es kein Gummiband mehr zu kaufen gab, habe ich 3mm breites bei eBay bestellt. Die Wartezeit habe ich damit überbrückt, Behelfsmasken mit selbst angefertigtem Schrägband anzufertigen. Leider benötigt man dafür sehr viel Durchhaltevermögen beim Zuschneiden und Bügeln und vor allem sehr lange Stoffstücke. 



Das Warten auf das Gummiband ging weiter, bis ich festgestellt habe, dass der eBay-Verkäufer seinen Standort gar nicht in Deutschland und das Gummiband auch gar nicht bei DHL abgegeben hat. Daraufhin habe ich bei einem anderen Anbieter weiches, flauschiges Maskengummi, welches leider nicht ganz so günstig war, bestellt. Innerhalb einer Woche war es da. So konnte ich die bis dahin hergestellten Maskenrohlinge fertig stellen.


Meine gut gehüteten Piratenstoffreste mussten auch dran glauben. Die Masken waren schon vergeben, bevor sie fertig gestellt waren. Dummerweise war das Gummiband schneller aufgebraucht, als gedacht. EBay hat nach über drei Wochen den Kauf abgebrochen, der Verkäufer hat weiter vertröstet und ich habe einfach noch einmal ganz viel Maskengummi bei dem anderen einheimischen Anbieter nachbestellt.


Das Nähen konnte weitergehen. Auch die letzte Piratenmaske konnte fertig gestellt werden. Kleine Maulwürfe gesellten sich dazu und der geliebte Wohnwagenstoff wurde für meinen Bruder zerschnitten.


Immer mehr Masken entstanden, während der Baumwollstapel schrumpfte. Die Gummibandlänge habe ich so gewählt, dass man die Gummis auch hinter dem Kopf von beiden Seiten über einen Zopf ziehen kann, so gibt es keine Druckstellen hinter den Ohren. Ansonsten kann man die Bänder auseinander schneiden und in der optimalen Länge hinter den Ohren verknoten.


Auch das bei eBay bestellte Gummiband ist hier mittlerweile eingetrudelt. Der Verkäufer hat es direkt nach der Stornierung von eBay doch noch bei DHL abgegeben. Was soll ich jetzt mit zusätzlichen 90m Gummiband anfangen? 
 

Alle Behelfsmasken wurden bei 60°C in der Waschmaschine gewaschen, auf der Leine getrocknet und nach dem Bügeln auf höchster Stufe...


...direkt gebrauchsfertig in Tüten verpackt.


Fast 90 Masken sind in den letzten 4 Wochen entstanden, viele davon sind schon bei den neuen Besitzern angekommen,warten darauf vergeben zu werden oder sind noch unterwegs, wie z. B. diese coole Kindermaske:


Diese steckt mit weiteren Masken und kleinen Überraschungen in einem Carepaket nach Paris. Laut Sendungsverfolgung hat dieses Päckchen es doch tatsächlich schon in die Zielregion geschafft. Ich bin gespannt, ob es auch das Ziel erreicht.




verlinkt mit: Creadienstag, HandmadeOnTuesday, Behelfsmasken selber nähen

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